D

Dachmarke

„Dach“ unter dem eine Produktfamilie gebildet und gemeinsam vertrieben wird (Bsp. Nivea); diese gesamte Markenstrategie wird als Schirmmethode bezeichnet (im Gegensatz zur Pilzmethode, bei der jedes Produkt eine eigene Marke erhält Bsp. Procter & Gamble)

Database Marketing

Kernstück dieser Form des Marketing ist eine elektronische Kundendatenbank, die personenbezogenes Datenmaterial (z.B. soziodemographische Merkmale, "Kaufgeschichte" und Reklamationsstatistik) zur Verfügung stellt. Ziel ist es durch Auswertung der gespeicherten Daten die Adressaten der Marketingsaktivitäten möglichst individuell anzusprechen, um z.B. maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten. Auf diese Weise sollen die Kundenbindung gefestigt werden und Kundenzufriedenheit erhöht werden. Durch Database Marketing können ferner mittels gezielter Adressenauswahl hohe Streuverluste von Werbemaßnahmen vermieden werden.

Dilemma der Ablaufplanung

Bei der Reihenfolgeplanung in der Werkstattfertigung versucht man, Zwischenlagerung von Werkstücken und Leerzeiten von Werkstätten zu minimieren. Problem: Nimmt man neue Produkte auf, werden Werkstätten und Maschinen zwar besser ausgelastet, jedoch erhöhen sich auch die Zwischenlagerungszeiten der Werkstücke. Diese gegenläufige Entwicklung wird als Dilemma der Ablaufplanung bezeichnet.

Dilemma der Marktsegmentierung

Mit der Differenzierung der Zielgruppen werden diese zwar intern homogener, die Trennschärfe zwischen ihnen läßt jedoch nach und die Kosten der Marktbearbeitung steigen.

Diseconomies of scale

Negative Skaleneffekte, die auftreten, wenn die langfristigen Stückkosten mit steigendem Output proportional, unter- oder überproportional steigen. Gründe hierfür könnten die bei zunehmender Betriebsgröße steigenden Kosten für Unternehmensführung, Rechnungsstellung und -kontrolle sein, sowie die zurückgehende Eigeninitiative des Einzelnen, der nur noch "Rädchen" der Maschinerie ist. (Gegenteil Economies of Scale )

Diskriminanzanalyse

Methode der Multivariaten Datenanalyse . Sie sucht, im Gegensatz zur Clusteranalyse , nach Merkmalen, durch die sich bereits bekannte Käufergruppen (z. B. BMW- und Mercedes-Fahrer) deutlich voneinander unterscheiden (diskriminieren) lassen.

NC-/CNC-/DNC-Maschinen

Domain

Eine Gruppe von Computern an einem Netzwerk mit gemeinsamen Regeln und Prozeduren, die als Einheit funktionieren. Innerhalb des Internets sind Domains durch ihre IP-Adresse (Internet Protokoll Adresse) definiert. Alle Geräte, die einen gemeinsamen Teil der IP-Adresse teilen, gehören zur selben Domain .

Due Diligence

Umfassende betriebswirtschaftliche Analyse eines möglichen Übernahmekandidaten bei einer Fusion. Das zu übernehmende Unternehmen, wird nicht nur formal auf Zahlen, Jahresabschlüsse und Handelsbücher geprüft, sondern auch hinsichtlich seiner Risiken, Chancen und Zukunftsentwicklung (Produktanalysen, Wettbewerber, Marktstellung, rechtliche und finanzielle Fragen). Durch Anwendung von Due Diligence (´notwendige Sorgfalt´) werden zu hohe Risiken frühzeitig aufgedeckt und mögliche Chancen besser eingeschätzt.

Dynamische Nutzenbalance

Im Rahmen des Synergiemanagements ist ein dauerhafter Markterfolg nur auf Basis einer Balance zwischen Kunden-, Mitarbeiter- und Betriebsnutzen möglich. Ziel ist die Optimierung von Kunden-, Mitarbeiter- und Betriebsnutzen im Gesamtsystem.



E

Ecklohn

Der im Lohntarifvertrag festgelegte Mindeststundenlohn für die Facharbeitergruppe. Die Tariflöhne der übrigen Lohngruppen werden entsprechend ihres im Manteltarifvertrag festgelegten Arbeitswertes im Verhältnis zum Ecklohn berechnet. Der Ecklohn wird in der Regel zum Ausgleich der Inflationsrate jährlich neu vereinbart.

Economies of scale

Massenproduktionsvorteile, die in Form von Kostenersparnissen bei wachsender Ausbringungsmenge auftreten. Begründet sind diese Vorteile durch produktivitätssteigernde Spezialisierung, durch Lernprozesse (zunehmende Erfahrung) oder durch Kapazitätsgrößenvorteile. Unteilbare Anlagen werden besser genutzt, oder Produktionsfaktoren können billiger beschafft werden. Skaleneffekte treten auf, wenn die langfristigen Durchschnittskosten ( ® Stückkosten) sinken, d.h. die Gesamtkosten nehmen langsamer zu, als die ausgebrachte Menge. (Gegenteil ® Diseconomies of scale )

Economies of scope

(Verbundvorteile, Diversifikationsvorteile)
Treten als Kostensynergieeffekte dann auf, wenn die gleichzeitige Produktion verschiedener Güter in einem Unternehmen (oder in miteinander kooperierenden Betrieben) insgesamt billiger ist, als die arbeitsteilige Erstellung jeweils eines Gutes in einer Unternehmung. Begründet werden diese Vorteile durch den Umstand, daß die eingesetzten Produktionsfaktoren (z.B. Gebäude) zur Herstellung mehrerer Güter genutzt werden können, ohne daß gegenseitig eine Verwendung ausgeschlossen wird. Auf diese Weise läßt sich auch hinreichend die Existenz von Mehrproduktunternehmen begründen.

Efficient Consumer Response (ECR)

Optimierung der Wertschöpfungskette vom Rohstofflieferanten über Hersteller und Händler, bis zum Endverbraucher, mit dem Ziel, deren Bedürfnisse besser zu erfüllen. Mittels unternehmensübergreifender Kooperationen, sowohl strategischer, als auch operativer Art, sollen eine schnellere Reaktion auf Nachfrageveränderungen, verbesserte Qualität und eine effizientere Vermarktung der Produkte erreicht werden. Instrumente sind das Supply-Chain-Management (SCM) und das Category Management . Das Resultat ist die Sicherung von Wettbewerbsvorteilen und die Generierung von zusätzlicher Kaufbereitschaft.


F

Fabrik Layout

Entwurf der räumlichen Anordnung von Objekten in einer Fabrik. Unter Berücksichtigung des Produktionsverfahrens (Werkstatt-, Fließfertigung) und der örtlichen Gegebenheiten (Raumgröße, Transportwege) sollen die günstigste Raumnutzung und ein reibungsloser Produktionsablauf und Materialfluß gewährleistet werden. Das Ziel sind Kosten- und Zeitersparnisse durch größtmöglichen Produktionsausstoß bei hoher Materialökonomie und Produktqualität.

Factoring/Forfaitierung

Abtretung von Forderungen an einen Factor vor deren Fälligkeit. Das Unternehmen erhält so sofort liquide Mittel (80 - 90 % des Rechnungsbetrags). Der Factor übernimmt mehrere Dienstleistungsfunktion, er führt die Debitorenbuchhaltung sowie das Inkasso- und Mahnwesen und trägt das Ausfallrisiko.
Beim echten Factoring übernimmt der Factor Delkrederefunktion (Ausfallrisiko), beim unechten Factoring verbleibt das Aufallrisiko  beim Klienten.
Notifiziertes Factoring : Zusatz auf den Rechnungen, dass die Forderung im Rahmen eines Facto-ringverfahrens abgetreten wird;
nichtnotifiziertes Factoring : stilles Factoring, die Abtretung der Forderung wird dem Schuldner nicht mitgeteilt.
Forfaitierung ist eine Art Exportfactoring. Der Forfaiteur kauft die Exportforderung stets ohne Rückgriffsrecht, d.h ohne Delkrederefunktion, übernimmt aber keine Dienstleistungsfunktionen.

Factory Outlets (Fabrikläden)

Vom Herstellerunternehmen oder ihren Konzessionären betrieben. Sie führen vor allem überschüssige Produkte des Herstellers, Auslaufprodukte, kleine Versuchsserien, die nicht auf den Markt gebracht wurden, und Produkte zweiter Wahl. In sogenannten Factory Outlet Malls sind mehrere solcher Läden verschiedener Hersteller zusammen gruppiert. Problematisch ist die Konkurrenz solcher Factory Outlets zu dem ortsansässigen Handel zu beurteilen. Dem Konsumenten bieten diese Factory Outlets die Möglichkeit, kleine Mengen unter Umgehung des Handels zu beziehen.

Goodwill (Firmenwert, Geschäftswert, Fassonwert, Faconwert )

Feedback-Management

Beantwortung von eingehenden E-Mails, die von potentiellen Kunden geschrieben wurden. Durch das Eingehen auf Fragen, Anregungen oder Wünsche kann eine Kundenbeziehung aufgebaut und gepflegt werden, da die Kunden direkt in das Unternehmen mit einbezogen werden.

Fertigungsinsel

Das Ergebnis der Kombination von flexiblem Fertigungssystem und teilautonomer Arbeitsgruppe ist die Montageinsel. In ihr werden aus gegebenem Ausgangsmaterial Produktteile oder Endprodukte möglichst vollständig gefertigt. Die notwendigen Betriebsmittel sind räumlich und organisatorisch in der Fertigungsinsel zusammengefaßt. Das Tätigkeitsfeld der dort beschäftigten Gruppe trägt folgende Kennzeichen: weitgehende Selbststeuerung der Arbeits- und Kooperationsprozesse, verbunden mit Planungs-, Entscheidungs- und Kontrollfunktionen ..., den Verzicht auf eine zu starre Arbeitsteilung und demzufolge eine Erweiterung des Dispositionsspielraums für den Einzelnen.

Fertigungssegmetierung

Räumliche und organisatorische Zusammenfassung maschineller Anlagen, die eine vollständige Bearbeitung der Teile einer Ablauffamilie durch ein Fertigungssegment (= Fertigungsbereich) ermöglicht. In einer Ablauffamilie werden ähnliche Produktionsabläufe verschiedener Erzeugnistypen und -varianten zusammengefaßt. Erweitern läßt sich diese Definition um einen organisatorischen Aspekt. In den Fertigungssegmenten erfüllen die Mitarbeiter eigenverantwortlich (in teilautonomen Arbeitsgruppen) die vorgegebenen Aufgaben. Ziel des ganzen ist es, die hohe Produktivität der Massenfertigung mit der hohen Flexibilität der Werkstattfertigung zu verbinden und auf kleine und mittlere Losgrößen zu übertragen.
In einer weiten Definition versteht man unter Fertigungssegmentierung einen ganzheitlichen, alle Bereiche des Unternehmens umfassenden Organisationsansatz (meist Reorganisation), bei dem Produkte mit ähnlichen Arbeitsverrichtungen räumlich konzentriert, in Gruppenarbeit, in flexiblen Fertigungszellen/-systemen bearbeitet werden, wobei die Gruppe auch Funktionen wie Beschaffung, Qualitätssicherung und Logistik wahrnimmt und eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsschritte erfolgen soll. Zu diesem Zweck ist eine ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette notwendig und es kann unter Umständen zu einer völligen Reorganisation der Ablauf- und Aufbauorganisation eines Unternehmens kommen. Sechs Definitionsmerkmale umschreiben die Inhalte von Fertigungssegmentierung: Produkt- und Marktorientierung, Realisierung einer neuen Fertigungsstrategie und eines neuen Logistikkonzepts, Einführung neuer Technologien und Standortstrukturierung (z.B. Errichtung von Centern).
Oberste Ziele sind Kundenorientierung, Flexibilität, Qualität und Kosteneinsparung. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden ausgerichtet. Zu diesem Zweck versucht man möglichst einfache Strukturen zu schaffen, um mit Planungs-, Informations-, und Controllingsystemen geringer Komplexität, diese Ziele zu erreichen.

Finanzkraft

Unter Finanzkraft ist die Fähigkeit eines Unternehmens zu verstehen, Zins- und Dividendenzahlungen, Schuldentilgungen sowie Investitionsfinanzierungen aus eigener Kraft aufgrund der betrieblichen Tätigkeit aufzubringen.

Goodwill ( Firmenwert , Geschäftswert, Fassonwert, Faconwert)

Flexible Fertigungszellen und Fertigungssysteme

Die flexible Fertigungszelle ist eine Entwicklung innerhalb des Computer Aided Manufacturing (CAM) . Es handelt sich um eine computergesteuerte Kleinwerkstätte mit einer Versorgungseinrichtung für Werkzeugwechsel sowie einer Spann- und Beladestation. Eine solche Zelle hat den Vorteil, ein breites Feld an Aufgaben übernehmen zu können.

Werden mehrere dieser Zellen über ein gemeinsames Steuerungs- und Transportsystem zusammengeschlossen, entsteht ein flexibles Fertigungssystem. Das komplette System ist dann so stark automatisiert, dass unterschiedliche Werkstücke ohne manuellen Eingriff gefertigt werden können.

Franchising

Form der vertikalen absatzwirtschaftlichen Kooperation, bei der eine vertraglich geregelte, auf Dauer angelegte Zusammenarbeit zwischen rechtlich selbstständigen Unternehmen zugrunde liegt. Gegen eine zu Beginn stehende Investitionssumme und/oder laufende umsatzabhängige Franchisegebühren erhält der Franchisenehmer (Franchisee) vom Kontraktgeber (Franchisor) die Genehmigung in einem festgelegten Rahmen über bestimmte Rechte zu verfügen. Im einzelnen handelt es sich um die Erlaubnis bestimmte Waren oder Dienstleistungen unter Verwendung von Namen, Warenzeichen, Ausstattung oder sonstigen Schutzrechten sowie der technischen und gewerblichen Erfahrungen des Franchisegebers und unter Berücksichtigung des vom Letzteren entwickelten Absatz- und Organisationssystems anzubieten oder zu produzieren. Zusätzlich unterstützt der F.-Geber seine Vertragspartner durch Werbe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen und durch Beratung und Schulung von Mitarbeitern. Die Verpflichtungen, denen sich der F.-Nehmer gegenüber sieht, betreffen z.B. die äußere und innere Gestaltung der Geschäftsräume oder das Sortiment bzw. Produktionsprogramm. Vorteile dieses Systems liegen in der Durchsetzbarkeit einer einheitlichen Marketingkonzeption und der mit geringerem finanziellen Risiko verbundenen Expansionsmöglichkeit des Franchisegebers. Für den Frachisenehmer bietet sich gegen Gebühr die Möglichkeit an einem erfolgreichen Konzept teilzuhaben, wobei die motivierende Situation der Selbständigkeit erhalten bleibt.

Free Float

Der Teil der Aktien einer Aktiengesellschaft, der an der Börse handelbar ist.

Future

Terminkontrakt bei dem sich eine Vertragspartei verpflichtet, eine bestimmte Menge einer "Ware" (Rohstoff oder Finanztitel) mit festgelegter Qualität zu einem bestimmten Preis an einen bestimmten Ort zu liefern. Die andere Vertragspartei verpflichtet sich zur Abnahme. Je nach Natur der "Ware" spricht man von Financial Futures (Finanzterminkontrakte) oder Commodity Futures (Warenterminkontrakte). Diese werden an eigens geschaffenen Terminbörsen gehandelt. Da oftmals lediglich Ausgleichszahlungen erfolgen, ist die physische Abnahme heute meist hinfällig.


































Beyer, Horst-Tilo (Hg.): Online-Lehrbuch BWL, http://www.online-lehrbuch-bwl.de