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Genfer Schema

Von Prof. Dr. Bramesfeld und Dr. Lorenz 1950 in Genf vorgeschlagenes Schema zur Arbeitsbewertung. Zugrunde liegt eine systematische Gliederung der Arbeitsanforderungen nach denen sich die Arbeitsschwierigkeit ergibt. Hierin werden eingeordnet:

Genußschein

Form der Finanzierung, die zwischen Eigen- und Fremdkapital steht. Die Vorteile dieses Finanzierungsinstruments bestehen darin, daß jedes Unternehmen unabhängig von seiner Rechtsform emissionsfähig ist, der Genußscheininhaber im Gegensatz zum Aktionär kein Stimmrecht besitzt und die Gestaltungsmöglichkeiten der Papiere vielfältig sind. Meist wird ein Anspruch auf Beteiligung, in Form einer Summe (=Nominalpapier) oder einer Quote (=Quotenpapier) am Reingewinn oder Liquidationserlös verbrieft. Genußscheine können Inhaber-, Order- oder Namenspapiere sein. Genußscheinkapital wird im Konkursfall als haftendes Eigenkapital angesehen, steuerlich gilt es jedoch als Fremdkapital, dessen Zinsen unter bestimmten Bedingungen als gewinnmindernd geltend gemacht werden können. Bei Aktiengesellschaften ist die Ausgabe von Genußscheinen an die Zustimmung einer drei Viertel Mehrheit des auf der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals gebunden, wobei Aktionären ein Bezugsrecht eingeräumt wird.

Geschäftsfelder

Strategische Geschäftseinheiten als Teilgebiete eines komplexeren Gesamtunternehmens. Die Geschäftsfelder sollen weitgehend unabhängig von anderen Geschäftseinheiten sein, d.h. eine eigenständige Marktaufgabe haben und frei handeln können. Jedes Geschäftsfeld soll über genügend Marktpotential verfügen, so dass eine speziell auf dieses Feld ausgerichtete Strategie rentabel ist. Mögliche Geschäftsfelder eines Unternehmens: Herstellung von Computerchips, Angebot von kompletten PC-Systemen, Angebot von Software.

Goodwill (Firmenwert, Geschäftswert , Fassonwert, Faconwert)

Global Sourcing

Konzept der Orientierung des Versorgungsmanagements eines Unternehmens. Die strategische Aufgabenstellung der Beschaffung unterliegt internationaler Ausrichtung. Die Suche nach geeigneten Lieferanten erfolgt über Ländergrenzen hinweg unter der Berücksichtigung von Qualität, Zeit und Preis. Als alternativer Beschaffungsmarkt bieten sich heute auf Grund des verbesserten industriellen Know-hows, der gestiegenen Kommunikationsmöglichkeiten, der verringerten Transportkosten und der günstigen Immobilienpreise die Niedriglohnländer an.

Goodwill (Firmenwert, Geschäftswert, Fassonwert, Faconwert)

Immaterieller Anlagewert als Differenz zwischen dem Ertragswert bzw. Gesamtwert der Unternehmung und der Summe der Zeitwerte des bilanzierten Nettovermögens.

Firmenwert kann durch Faktoren wie Know-How, gutes Management, Marktstellung, Kundenstamm u.a. zustande kommen. Er kann selbst geschaffen (originär) oder käuflich erworben (derivativ) werden. Der originäre Firmenwert darf weder handels- noch steuerrechtlich bilanziert werden (§248 II HGB), während der derivative Firmenwert in der Handelbilanz angesetzt werden kann (§255 IV HGB) und seine Ausweisung in der Steuerbilanz obligatorisch ist (§5 II EStG).

Gratisaktien

(Berichtigungs-, Kapitalberichtigungs-, Wertberichtigungs-, Frei- oder Zusatzaktien)
Mittel der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (nominelle Kapitalerhöhung). Buchmäßig gesehen erfolgt ein Passivtausch. Bisher als offene Rücklagen (gesammelte einbehaltene Gewinne) ausgewiesenes Eigenkapital wird in Grundkapital (gezeichnetes Kapital) umgewandelt. Die Höhe des Eigenkapitals wird hierdurch nicht beeinflußt (kein Mittelzufluß von Außen), wohl aber die Zusammensetzung. Der Bilanzkurs sinkt. Bei einer Aktiengesellschaft erhalten die bisherigen Aktionäre in Höhe des neu entstandenen Grundkapitals Gratisaktien gemäß dem Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung. Da die Rücklagen in der Vergangenheit nicht ausgeschütteten Gewinn bedeuten, welcher den Aktionären zusteht, ist die Gewährung von Zusatzaktien kein vermögensmäßiger Vorteil. Das Vermögen der Aktionäre bleibt gleich. Desweiteren sinkt der Börsenkurs auf Grund der gestiegenen Anzahl an Aktien, aber das Produkt aus Nominalwert mal Kurs bleibt, abgesehen von anderen Börseneinflüssen, unverändert.

Gruppennorm

Hierbei handelt es sich um eine von der Mehrheit einer Gruppe akzeptierte Verhaltensregel. Diese schreibt den Gruppenmitgliedern für bestimmte Situationen ihre Denk- und Handlungsweisen vor. Zugrunde liegen eigene Werte und Gesetze, die sich die Gruppe als "Spielregeln" definiert hat (zumeist informell - also nicht z.B. schriftlich fixiert). Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit geregelt, Leistungskriterien festgelegt und kontrolliert sowie Ziele formuliert.
H

Holding

Dachgesellschaft rechtlich selbständiger Unternehmen, die nicht an deren operativem Geschäft beteiligt ist. Eine Managementholding übernimmt die strategische Steuerung und Kontrolle der Unternehmen und sorgt für ein Auftreten als wirtschaftliche Einheit. Eine Finanzholding nimmt keine Führungsfunktionen wahr, sondern beschränkt sich auf die Verwaltung ihrer Beteiligungen.

Host

Ein Computer-System, auf das von einem entfernten Ort zugegriffen wird. Typischerweise wird der Begriff benutzt wenn zwei Computer über ein Modem und eine Telefonleitung verbunden sind. Das System, das die Daten enthält, wird Host genannt, während der Computer an dem der Benutzer sitzt, Terminal genannt wird. Im Internet definieren sich Hosts durch ihre einzigartige IP-Adresse (Internet Protokoll Adresse).

HTTP

Kurz für H yper Text Transfer Protocol , das Protokoll, das dem World Wide Web zugrunde liegt. HTTP definiert, wie Nachrichten formatiert und übermittelt werden und wie Web-Server (Computer, die Webseiten liefern) und Browser (Softwareanwendung) auf verschiedene Befehle reagieren sollen. Wenn man zum Beispiel eine URL (globale WWW-Adresse) in einem Browser angibt, wird ein HTTP -Befehl and den Web-Server gesendet, der diesen beauftragt, die angeforderte Webseite abzuholen und zu übersenden.

Hybrider Kunde

„geiziges“ und gleichzeitig „verschwenderisches“ Kaufverhalten von Kunden; in jeder sozialen Schicht vorhanden
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Imagetransfer

Übertragung des Images einer eingeführten Marke auf weitere Produkte. Die zwei gängigen Praktiken sind zum einen die Nutzung eines eigenen Markennamens für fremde Produkte, (z. B. Davidoff Parfum und Whiskey). Zum anderen das sogenannte Licensing. Hier kauft ein Unternehmen einen bekannten Namen und bewirbt damit die eigenen Produkte. So verwendet die Deutsche Bahn AG den Jim Knopf der Augsburger Puppenkiste. Der Sinn liegt in der erhöhten Kaufbereitschaft für bekannte Dinge und dem geringeren Risiko gegenüber der Einführung eines neuen Markennamens.

Industrieclearing

kurzfristige Finanzkredite unter grossen Industrieunternehmen mit guten Standing und hervorragender Bonität. Banken werden hier nicht mit einbezogen. Verliehen werden temporär disponible Mittel ohne Sicherheitenstellung. Flexibler Finanzkredit mit sehr kurzer Laufzeit. Zinsen unter dem gängigen Bankzins.

Industry Clusters

Gebiete, in denen Firmen mit ähnlichen Produktgruppen angesiedelt sind,  zumeist  in der Nähe von Universitäten. Dadurch wird ein erhöhter Konkurrenzdruck erzeugt, der ein innovatives Verhalten fördern soll.

In-House-Fertigung

Systemlieferanten bauen ihre Module selbst im Betrieb des Weiterverarbeiters ein.

IP-Adresse

Identifizierung für einen Computer oder ein Gerät, das an ein TCP/IP -Netzwerk angeschlossen ist. Netzwerke, die das TCP/IP Protokoll benutzen, lenken Nachrichten auf Basis der IP-Adresse des Zielortes. Das Format einer IP-Adresse ist eine 32-bit numerische Adresse, geschrieben als vier Nummern, die durch Punkte getrennt sind. Jede Nummer kann einen Wert von 0 bis 255 haben. 1.140.12.123 könnte beispielsweise eine IP-Adresse sein. Wer ein isoliertes Netzwerk erstellt, kann beliebige IP-Adressen benutzen, solange diese verschieden sind. Schließt man aber das private Netzwerk an das Internet an, so muss man eine registrierte IP-Adresse benutzen, um Duplikate zu vermeiden.






















Beyer, Horst-Tilo (Hg.): Online-Lehrbuch BWL, http://www.online-lehrbuch-bwl.de