Vernetzung von Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit
Autorin: Silke Buchheit Seminarleiter: Prof. Beyer SS 2002 Hauptstudium
Handout PDF

Vernetzung von Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit

1. Was ist Mitarbeiter-/bzw. Kundenzufriedenheit?


    Zufriedenheit ist das Ergebnis eines psychischen SOLL-IST-Vergleichs zwischen den Erwartungen des Kunden/Mitarbeiters und den von ihm wahrgenommenen Leistungen.

    Zufriedenheit entsteht dann, wenn – nach eigener subjektiver Beurteilung - die Erwartungen erfüllt oder übertroffen werden.


2. Wie entsteht Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit?

Drei häufige Erklärungsmodelle:

a) Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg

Bsp.: Leistungserfolg, Anerkennung, Arbeitsinhalt Bsp.: Unternehmenspolitik, Beziehung zu Vorgesetzten und Kollegen

b) Kano-Modell
Abb.1: Kano-Modell (Quelle: Haller S., Dienstleistungs- management, Gabler, Wiesbaden 2001, S.45)

Es gibt drei Arten von Anforderungen an Produkte/Dienstleistungen, deren Erfüllung die Kundenzufriedenheit unterschiedlich stark erhöht:


c) Equity-Theorie

3. Kausalkette von der Mitarbeiterzufriedenheit zum Unternehmensnutzen


a) Dimensionen der Mitarbeiterzufriedenheit (nach Homburg/Stock)

    Bezahlung, Kollegen ( ® Akzeptanz und Anerkennung), Vorgesetzte, Tätigkeit (Arbeitsinhalte, Verantwortung, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten), Arbeitsbedingungen (z.B. Hilfsmittel, Arbeitsplatz) und Organisation/Leitung.
    ® für die einzelnen Mitarbeiter haben diese Faktoren unterschiedliche Wichtigkeit und Einfluss auf die Gesamtzufriedenheit ® nötig dies festzustellen, um zielgerichtet motivieren zu können


b) Wie entsteht aus Mitarbeiterzufriedenheit Kundenzufriedenheit? Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit führt über die Einstellungen der Mitarbeiter (genauer: deren Motivation und Leistungsfähigkeit) zu einer höheren Mitarbeiterloyalität und Produktivität. Dies hat Auswirkung auf die Kundenzufriedenheit. Beispiele: Stichwort Mitarbeiterfluktuation: Stichwort Absentismus: Stichwort Produktivität: c) Kann auch aus Kundenzufriedenheit Mitarbeiterzufriedenheit entstehen?
    Ja! Mitarbeiter haben ein Bedürfnis nach Anerkennung ihrer Arbeit und sozialen Kontakten (individuell unterschiedlich). Letzteres wird erfüllt durch Interaktion mit dem Kunden. Ist ein Kunde zufrieden gestellt, so merkt dies der Mitarbeiter an seinem Verhalten (Lächeln, positives Feedback, Wiederkauf etc.) und erfährt damit eine Anerkennung seiner eigenen Leistung. So entsteht ein positiver Rückkopplungseffekt zwischen Kunden und Mitarbeitern.


d) Kritische Betrachtung der Wirkungskette

Wo könnten Schwachstellen/Hindernisse liegen:


4. Welche Möglichkeiten gibt es, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, um dadurch Kundennutzen zu schaffen?

Gefragt sind Maßnahmen, die gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit und die Motivation steigern – mit dem Kunden als Ziel.

Das Mittel dazu sind verschiedene Anreizsysteme , mit denen die intrinsische (= in der Tätigkeit selbst liegende) und die extrinsische (= von außen gesteuerte) Motivation erhöht werden soll.

Damit die dadurch entstehende Zufriedenheit und Motivation auch gezielt auf eine Erhöhung des Nutzens (für den Mitarbeiter, den Kunden und das Unternehmen) hin wirken können, sind verschiedene Rahmenbedingungen zu erfüllen:

Achtung: Die einzelnen Mitarbeiter unterscheiden sich bzgl. ihrer Bedürfnisse, so nicht alle durch dieselben Anreize auf die gleiche Weise motiviert werden können

® Befragung der Mitarbeiter nötig; gut: Auswahlmöglichkeiten aus verschiedenen Anreizen/Leistungen des Unternehmens ähnlich einem Cafetariensystem


5. Fazit


Literaturempfehlungen:









Beyer, Horst-Tilo (Hg.): Online-Lehrbuch BWL, http://www.online-lehrbuch-bwl.de