Die Interaktionsqualität | |||
Autorin: Katja Wieland | Seminarleiter: Prof. Beyer | WS 2001/2002 | Hauptstudium |
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Die Interaktionsqualität
1. Interaktionsqualität
Interaktion ist der wechselseitige Ablauf von Mitteilungen zwischen zwei oder mehr Personen. Interaktionsqualität ist somit ein Bewertungsmerkmal, wie gut oder schlecht dieser Ablauf funktioniert. Um das System reibungslos laufen lassen zu können benötigt der Mitarbeiter bestimmte Qualifikationen.
2. Service
Es gibt mittlerweile fast keine qualitativen Unterschiede mehr zwischen
einzelnen Anbietern, deshalb muss man sich auf andere Bereiche ausweiten,
um dort strategische Wettbewerbsvorteile zu erlangen.Ein solches Geschäftsfeld
ist der
Service.
Ziel des Service ist es, hohe Deckungsbeiträge,
Kundenzufriedenheit und damit auch Kundenbindung zu erzeugen.
Unter
Serviceleistungen
fallen z.B. Beratung, After- Sales-
Service und Telefonhotlines (auch Beschwerdestelle). Das über die
Telefonhotlines eintreffende Feedback ermöglicht es dem Unternehmen,
sich ein Bild über die Kundenzufriedenheit und über Service-/Produktmängel
zu machen. Diese Angaben werden anschließend im Beschwerdemanagement
analysiert um die Schwachstellen bei Produkten/Dienstleistungen, Produktions-
und Absatzprozessen zu identifizieren und zu eliminieren.
3. Kommunikation und ihre Grundlagen
Interaktion basiert auf Kommunikation . Kommunikation ist die Übertragung einer Nachricht/Information von einem Sender auf einen Empfänger. Diese Nachricht kann aus verbalen (Worten, Tönen) und non- verbalen (Bildern, Mimik und Gestik) Signalen bestehen.
3.1 Die drei Ebenen der Kommunikation :
Der Kommunikationsprozess erstreckt sich über drei Ebenen, die aufeinander aufbauen.
Ein Fahrzeugmechaniker (FM) sagt zu dem Besitzer (B) eines Wagens: "Wenn Sie den Motor nicht austauschen lassen, können Sie Ihr Auto auf den Schrottplatz bringen!"
3.2 Anatomie der Nachricht:
Nicht nur der Kommunikationsprozess besteht aus mehreren Ebenen, sondern
auch die über den Prozess übermittelte Nachricht.
- Sachinhalt (worüber informiere ich): | enthält bestimmte Sachinformationen |
- Selbstoffenbarung (was ich von mir preisgebe): |
Informationen über die Person des Senders
ICH Botschaft |
- Beziehung (was ich von Dir halte): |
zeigt in Formulierung, Tonfall, non- verbalen Begleitsignalen
DU WIR Botschaften |
- Appell (wozu ich Dich veranlassen möchte): |
Einflussnahme auf den Empfänger
HANDLUNGSVERANLASSUNG |
Beispiel Reparatur:
3.3 Kommunikation als Handlungsveranlassung
Kommunikation dient dazu, den Empfänger zu einer Handlung zu veranlassen
(z.B. Nachdenken, von einer Brücke springen o.ä.)
Diese Handlungsveranlassung liegt im semiotischen Modell in der
pragmatischenEbene
und in der Anatomie der Nachricht im
Appell
.
Diese Handlungsveranlassung basiert auf 2 Möglichkeiten seitens
des Senders. Am erfolgreichsten ist der Mittelweg zwischen diesen beiden
Extremen, um seine Ziele zu erreichen.
- taktierendes Handeln : hier werden die Mitmenschen als "Objekte" betrachtet, man versucht, seine Ziele durch Manipulation, Täuschung oder Betrug durchzusetzen (z.B. Werbung)- kommunikatives Handeln : die Mitmenschen werden als "Co- Subjekte" betrachtet, es findet keine Manipulation statt sondern man sucht nach einem Konsens (z.B. Mittagessen).
3.4 Kommunikationsstörungen
I
m Prozess der
Informationsübermittlung
geht es dem
Sender darum, seine Ideen, Gedanken und Vorstellungen an den Empfänger
zu übermitteln. Doch aufgrund der Komplexität des
Sendeprozesses
kann
die übermittelte Information verfälscht oder verzerrt werden
durch:
Idee |
Für Sender sind Vorstellungen und
Wünsche unklar oder er möchte sie nicht preisgeben
-> Information unklar und unpräzise |
Übersetzen |
Übersetzung in Sprache und Mimik
-> Sender und Empfänger ordnen andere Bedeutungen zu |
Senden |
Senden
-> akustisch: Außengeräusche, monotone
Stimme, schnelles und undeutliches Sprechen
|
Empfangen | Siehe Senden |
Entschlüsseln | Siehe Übersetzen |
Verstehen | Verzerrung bei Zuordnung der Bedeutungsinhalte, Vorurteile, Stereotype, selektive Wahrnehmung |
Signale für Kommunikationsstörungen sind
Liegt allerdings eine Störung in den Bereichen Ideen und Verstehen
vor, werden diese bei den jeweiligen Personen durch z.B. schlechten Wissensstand,
anderes Selbstbild hervorgerufen. In diesem Fall kann das Problem nicht
einfach durch Rückfrage gelöst werden. Hier müssen die Kommunikationspartner
in eine Metakommunikation eintreten. Das heißt, sich über ihre
Kommunikation und ihr jeweiliges Kommunikationsverhalten zu unterhalten.
4. Kommunikationstechniken und deren Anwendung
4.1 Die vier Arten des Zuhörens
Das Zuhören ist die beste Methode, die Führung in einem Gespräch zu behalten und mehr über sein Gegenüber zu erfahren. Durch das Zuhören gibt man dem Kunden ein Feedback über seine Aussagen und ermuntert ihn mehr preiszugeben. Man tritt in Interaktion.
a) " Ich- verstehe" Zuhören :
Ist eigentlich kein richtiges Zuhören (Pseudo- Zuhören) und
wird dann angewendet, da es zu unhöf- lich ist, dem anderen ins Wort
zu fallen. Dafür gibt es verschiedene Floskeln (z.B. "Ich verstehe,
... ", " ja, da haben Sie recht, aber......).
Meistens wird diese Floskel von einem non verbalen Signal Begleitet,
z.B. Kopfnicken
b) Aufnehmendes Zuhören:
man zeigt hör- und sichtbar, dass zugehört wird. Basisbestandteil des aufmerksamen Zuhörens ist "echtes Schweigen", d.h. Blickkontakt und Kopfnicken (drückt gedankliches Folgen aus). Fehlt der Blickkontakt, muss er durch ein akustisches Signal ersetzt werden (z.B. "Mhm", "Ach", usw.).
Umschreibendes Zuhören bedeutet, Gehörtes mit den eigenen Worten wiederzugeben und sich somit direktes Feedback zu holen, ob die Information auch richtig verstanden wurde. Es ist somit die beste Möglichkeit, Missverständnisse von Anfang an zu vermeiden. Außerdem wird das Gespräch aktiv gefördert.
Einleitende Sätze können sein:
d)
aktives Zuhören
:
Für die Formulierung der Aussagen ist das wichtigste Schlagwort: Zuhörerfreundlichkeit .
Gesprächsstörer: | Gesprächsförderer: |
Befehle | Umschreiben |
Überreden | Zusammenfassen |
Warnen und Drohen | Übertreibende Bestätigung |
Herunterspielen / Bagatellisieren | Nachfragen |
Ausfragen | Klärend auf den Punkt bringen |
Zuhören |
5. Das Gespräch
Gespräche mit Kunden können zu unterschiedlichen Anlässen stattfinden. Je nach Gesprächsart stehen verschiedene Perspektiven im Vordergrund. Im Hintergrund sind nur zwei Aspekte notwendig:
a) Vorbereitung:
- Klärung der eigenen Perspektive (wie möchte man vorgehen, welchen Nutzen hat der Kunde vom Unternehmen, mit welchen Einwänden muss gerechnet werden)
- Klärung der Kundenperspektive ( welche Zielsetzungen hat der Kunde, was erwartet der Kunde, was weiß ich über den Kunden)
b) Durchführung: