Betriebliches Zielsystem - Shareholder Value - Stakeholder
Value - Dynamische Nutzenbalance -
Balanced Scorecard |
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Autorin: Martina Krell | Semester: SS 99 | Grund-/Hauptstudium | |
Handout PDF | Hausarbeit PDF |
Betriebliches Zielsystem - Shareholder Value - Stakeholder
Value -
Dynamische Nutzenbalance - Balanced Scorecard
1. Einleitung:
Die Globalisierung der Märkte, neue Informations- und Kommunikationstechnologien
sowie Innovationen und aktuelle Trends der Wirtschaft und Gesellschaft
führen zu einer wachsenden Bedeutung des Wertes eines Unternehmens.
Zudem sind neue Methoden, die diesen Anforderungen gerecht werden, zur
Unternehmensbeurteilung notwendig.
2. Betriebliches Zielsystem:
Ziele können als erwünschte, durch ein bestimmtes Handeln
zu erreichende Situationen definiert werden. Ein Zielsystem ist eine strukturierte
Menge von Zielen, es dient der Ordnung einzelner Ziele, der Gewichtung
der anvisierten Ziele, der Koordinierung und der Steuerung von Handlungen.
3. Shareholder Value Ansatz:
Shareholder Value bedeutet Wert des Eigenkapitals. Urvater des Shareholder Value Ansatzes ist Alfred Rappaport, ein amerikanischer Professor. Mit seinem 1986 erschienenen Buch "Creating Shareholder Value - The New Standard for Business Performance" verfaßte er ein Standardwerk des wertorientierten Managements. Der Ansatz Rappaports basiert auf der Annahme, daß ein Investor den Kauf einer Aktie als ausschließlich finanzielles Investment betrachtet, das eine Rendite, die zumindest nicht schlechter ist, als die einer alternativen Anlage, erwirtschaften soll.
Für die Aktionäre stellt sich der Shareholder Value als sogenannter
Total Return dar, nämlich der Summe aus Kursgewinnen, Dividenden und
Bezugsrechten.
- Zielsystem
Die Unternehmensführung hat im Sinne des Shareholder Value Ansatzes die Zielvorgabe, Geschäftsstrategien nach Maßgabe der Renditen, die sie für die Anteilseigner schaffen, zu beurteilen.
- Ermittlung des Shareholder Value
Shareholder Value = Unternehmenswert - Fremdkapital
Der Unternehmenswert entspricht der Summe der auf den Bewertungszeitpunkt abgezinsten freien Cash Flows und dem Restwert des Unternehmens am Ende des Prognosehorizontes.
Der freie Cash Flow errechnet sich wie folgt, er ist der Betrag über den die Unternehmensführung wirklich frei verfügen kann:
Cash Flow
- Investitionen in Anlagevermögen
- Erhöhung des Working Capital
- Steuerzahlungen
_____________________________________________________________
=
Freier betrieblicher Cash Flow
- Charakteristika des Shareholder Value Ansatzes :
Der Shareholder Value Ansatz ist streng eindimensional auf die Interessen der Aktionäre ausgerichtet, man spricht daher von einem Zielmonismus . Vorteilhaft am Shareholder Value Ansatz ist, daß er bewertungstechnische Mängel gängiger Bewertungsmethoden behebt und die Ertragskraft eines Unternehmens sowie künftige Entwicklungen eines Unternehmens beurteilen kann.
Folgende Firmen verwenden den Shareholder Value Ansatz:
Siemens, Veba, Hoechst, Daimler-Chrysler, Metallgesellschaft, Coca-Cola,
General Electric.
Viele dieser Unternehmen weisen in der Tat eine überdurchschnittliche
Börsenkursentwicklung auf, beweisen also den Erfolg ihrer Shareholder
Value Konzentration.
4. Stakeholder Value Ansatz
Der Stakeholder Value Ansatz berücksichtigt neben der Interessen
der Aktionäre, weitere für ein Unternehmen wichtige Anspruchsgruppen:
Fremdkapitalgeber, Lieferanten, Mitarbeiter, Aufsichtsrat, Gewerkschaften/Arbeitgeberverbände
Vorstand/Top-Management, Kunden/Konsumenten, Öffentlichkeit, Staat.
Dieser Ansatz behebt den Mangel der Eindimensionalität, charakteristisch
ist für ihn folglich der
Zielpluralismus
; somit als Weiterentwicklung
des Shareholder Value Ansatzes gesehen werden.
Die Unterschiede beider Ansätze soll folgende Tabelle darstellen:
Shareholder Value Ansatz | Stakeholder Value Ansatz | |
AKTIONÄRE | einzige Anspruchsgruppe | eine unter vielen Anspruchsgruppen |
DIMENSION | eindimensionale Sicht | mehrdimensionle Sicht |
METHODISCHE DEFIZITE | keine konkrete Ermittlung des Cash Flows oder des Diskon-tierungsfaktors möglich, da Prognosen oft mir Unsicherheit verbunden sind | |
ZIEL | Aktionärsnutzen maximieren |
"sinnvolles Überleben"
des Unternehmens |
ZWECK | sich dem Wettbewerb stellen | entgeltliche Leistung erstellen |
ERFOLGSMASSTAB | Wertsteigerung |
kein einheitliches Leistungs-
kriterium bestimmbar |
VERHALTENSANNAHME
ALLER BETEILIGTER |
Abstraktion von der Realität | Abstraktion von der Realität |
5. Dynamische Nutzenbalance:
Im Rahmen des Synergiemanagements ist ein dauerhafter Markterfolg nur
auf Basis einer Balance zwischen Kunden-, Mitarbeiter- und Betriebsnutzen
möglich. Die Verbindung Markt- bzw. Führungserfolg und Nutzenstiftung,
gemessen an der Zufriedenheit, kann in folgender Graphik dargestellt werden:
-Unter
Kundennutzen
ist im Sinne des Kundenmanagements die Einheit
aus Produkt-, Prozeß- und Kundenservice innerhalb der Steuerungsdimensionen
Qualität, Zeit, Preis zu verstehen.
- Mitarbeiternutzen ist notwendig für Kunden- und Betriebsnutzen, er kann z.B. durch Anreize in Bezug auf die Entlohnung, in Bezug auf Erfolg oder Sicherheit am Arbeitsplatz erhöht werden.
- Hohen Kundennutzen über hohen Mitarbeiternutzen schaffen bringt Betriebsnutzen
Nachdem Kunden, Mitarbeiter und Betrieb unterschiedliche Bedürfnisse,
Interessen haben und individuelle Ziele verfolgen, muß die Unternehmensführung
diese optimal aufeinander abstimmen, um dadurch den Mitarbeiter-, Kunden-
und Betriebsnutzen im Gesamtsystem zu maximieren.
6. Balanced Scorecard
vgl. Internet: http://www.phil.uni-erlangen.de/economics/bwl/index.html,
"Die Balanced Scorecard als neue Managementstrategie" vom 26.1.99
Literaturhinweise:
· Beyer, H.-T.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre als Synergiemanagement, Selbstv., Universität Erlangen-Nürnberg und Technische Universität Ilmenau 1997
· Black, Andrew / Wright, Philip / Bachman, John E. / Waterhouse, Price: Shareholder Value für Manager, Frankfurt/Main 1998
·
Meier-Scherling, Philipp: Shareholder
Value Analyse vs. Stakeholder Management: Unternehmnespolitische Grundkonzeptionen
als Ansätze zur Erweiterung der Theorie der Unternehmnung, Diss. Darmstadt
1996