Personalbeurteilung | |||
Autor: Ralf Wende | Seminarleiter: Prof. Beyer | WS 2002/2003 | Grundstudium |
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Personalbeurteilung
1. Die Personalbeurteilung
1.1. Arten der Personalbeurteilung
1.2. Formen der Personalbeurteilung
1.3. Verfahren und Methoden der Beurteilung
Der Erfolg liegt in der engen Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten bei der Zielvereinbarung. Wenn möglich, Integration der Zielvereinbarungen in den strategischen Gesamtprozess à Management-by-Objectives Führungssystem.
Vorteile: Schaffen einer Vertrauenskultur, Förderung
der Identifikation mit dem Unternehmen, Motivierung, Transparenz und Objektivität
der Beurteilung
Nachteile: Probleme bei der Zieldefinition für ein
Jahr im voraus, Intensivierungspflicht (Ziele sollten immer weiter steigen),
ökonomisch-quantitative Ausrichtung führt zur Vernachlässigung
anderer, nicht so leicht messbarer Ziele (Kundenzufriedenheit) Verantwortung
auch für externe Einflüsse (weltwirtschaftliche Rezessionen)
Ziel: Gewährleistung einer standardisierten, objektiven
Vergleichbarkeit zwischen den Mitarbeitern
Die wichtigsten Gruppen:
Arbeitsergebnisse, Qualifikation, Verhalten, Führungsverhalten,
Persönlichkeitsmerkmale und Potential.
Die Beurteilung findet mindestens einmal im Jahr statt
und wird im Normalfall vom nächsthöheren Vorgesetzten durchgeführt.
Anschließend wird das Ergebnis in einem Beurteilungsgespräch
erörtert.
Eignung als Instrument zur Ermittlung eines leistungsgerechten
Entgelts
Nachteile: viele Beurteilungs- und Beobachtungsfehler
Zentrale Aufgabe: Mitarbeiterführung
Je nach Anlass unterteilt man in:
Ziele: Förderung der Zusammenarbeit, Forum für Kritik und Vorschläge, Motivation durch Lob und Anerkennung, Feedback auf erbrachte Leistung, verbunden mit Maßnahmen und neuen Zielsetzungen- Bedarfsbeurteilung (Feedbackgespräch)
- zyklische Beurteilung (regelmäßig, meist jährlich)
- permanente Leistungsgespräche
Damit sich der Mitarbeiter auf das Gespräch ordentlich vorbereiten kann, sollte er mindestens eine Woche vor dem Termin eine Einladung mit den anzusprechenden Gesprächsthemen erhalten.
Das Mitarbeiter- bzw. Fördergespräch setzt auf verbesserte Kommunikation. Es soll nicht die Beurteilung, sondern die gemeinsam entwickelten Maßnahmen zur Zielerreichung im Vordergrund stehen. (Zukunfts- statt Vergangenheitsorientierung)
1.5. Ziele der Personalbeurteilung
Entscheidungshilfe im Bereich von "harten Zielen" (Leistungsentlohnung und Personaleinsatz)
und "weichen Zielen" (Erfolgskontrolle, Personalführung und Förderung). Der Mitarbeiter soll innerhalb eines kooperativen Führungssystems an der gemeinsamen Zielgestaltung beteiligt sein. Dass schafft Vertauen, motiviert und führt zu einer effizienteren Arbeitsgestaltung.
Probleme: Zielkonflikte zwischen weichen und harten Zielen.
Lösungsansatz: Trennung von Mitarbeitergesprächen zu Führungszwecken und Leistungsbeurteilungen zur Entgeltermittlung.
1.6.Beobachtungs- und Beurteilungsfehler
Rechte des Mitarbeiters:
2.1. Bestandteile des Arbeitsentgelts (verschieden Aufteilungsarten)
- Grundbezüge, variable Bezüge und Zusatz- bzw. Sozialleistungen
- Festgehalt und Bonus, der sich in Leistungs-, Erfolgs- und Zusatzanteil
2.1.1. Der Grund- und Leistungslohn
Lohngerechtigkeit durch:
Lohnarten:
2.1.3. Mitarbeiterbeteiligungen
Ziel leistungsabhängiger Vergütung ist es, den Mitarbeiter mittels verschiedener materieller und immaterieller Anreize zu motivieren, was sich wiederum in Produktivität, Qualität und geringer Fehlzeiten niederschlagen sollte. Die Variabilisierung von Fixkosten soll zudem Risiken mindern.
Ziel der Beteiligungen ist es: höhere Verantwortung, stärkere Identifikation mit dem Unternehmen, Verbesserung der Eigenkapitalquote, Imagegewinn und langfristige Bindung an das Unternehmen zu erreichen. Mitarbeiter sollen zu Mitunternehmern gemacht werden.
Ziel der Stock-Options, ist die Orientierung der Führung am Shareholder Value (Vermeidung des Prinzipal-Agent-Konfliktes)
2.3. Motivation
Herzbergs "Zwei-Faktoren-Theorie":
Grundgehalt ist Hygienefaktor leistungsabhängiger Lohn ist Motivator (Zusatzlohn wird indirekt als Anerkennung der Leistung verstanden)
Wertewandel: durch Geld lassen sich die meisten Wünsche dieser Zeit erfüllen à "Supermotivator".
Aus motivationspsychologischer Sicht sollte man auf folgende Gesichtspunkte bei der Einführung erfolgs- und leistungsorientierter Vergütung achten:
- Differenzierung nach Leistung unter Einbeziehung möglichst aller
Mitarbeiter
- Motivationswirkung erst ab einer gewissen Höhe (mindestens 10%)
- zeitlicher Abstand zwischen Leistung und Vergütung muss klein
sein
- Mitarbeiter muss Einfluss auf die prämierte Bemessungsgrundlage
haben
- Transparenz und Verständlichkeit des Entgeltsystems
- Einbeziehung der Mitarbeiter in den Entstehungsprozess eines neuen
Systems
- Beseitigung von Demotivatoren
- Berücksichtigung immaterieller Motivatoren (Verantwortung, Arbeitsinhalt)
- Individuelle Anpassung mittels Cafeteria-System
2.4. Erfolgreiche Bestandteile aktueller Entgeltsysteme
C
afeteria-System
: Möglichkeit innerhalb eines bestimmten
Budgets aus verschiedenen Einkommenskomponenten, die individuell Attraktivsten
auszuwählen. (Kapitalbeteiligungsarten, Dienstwagen, Versicherungen,
Sonderurlaub, flexible Arbeitszeiten, Altersvorsorge)
Vorteil: Mitarbeiter hat das Gefühl ernst genommen zu werden
à
Zufriedenheit.
Arbeitszeitkonten
:
Auffüllung mit Überstunden oder umgerechneten, variablen
Entgeltbestandteilen zur Beeinflussung der Betriebsrente in Höhe und
Zeitpunkt oder der Nutzung von Sabbaticals (Auszeit von mehreren Monaten,
mit Wiedereinstellungsgarantie)
Teamwork
Vorteile: höhere Produktivität, Teamgeist und Zufriedenheit.
Neben der individuellen Entlohnung setzt man auch auf eine erfolgs-
und leistungsabhängige Entlohnung des Teams (Abteilung, Profit-Center)
mittels Gruppenakkord oder den bereits erwähnten Entlohnungsformen.
Literaturempfehlungen:
Breisig, Thomas: Personalbeurteilung Mitarbeitergespräch Zielvereinbarungen. Grundlagen, Gestaltungsmöglichkeiten und Umsetzung in Betriebs- und Dienstvereinbarungen, Frankfurt am
Main: Bund 1998
Teltschik, Norbert: Mehr Gewinn durch Mitarbeiterbeteiligung, Frankfurt am Main: Lang 1999